Collecting Broadheads

    Collecting Broadheads




    The BROADHEAD is the one item of tackle that is very specific to bowhunting. There have been thousands of different broadheads manufactured. Broadheads are small and easy to display and make a fine item for the bowhunter to collect.

       Joe ST.CHARLES


Das Erbe
Meine ersten Broadheads – damit meine ich im Handel erhältliche Jagdspitzen – habe ich 1984 oder 1985 erworben; Beispiele zeigt der Dia-Scan hier links. Wenn man möchte, dann kann man sie als den Grundstock meiner Sammlung ansehen ChuckIt-Mini and Brute 3bld.   © Falk 1992 ... doch einen Moment mal! Da waren ja noch – richtig, die von meinem Vater produzierten Exemplare!
Wie jeder anständige Junge hat sich auch mein Vater die Zeit mit Cowboy-und-Indianer Spielen vertrieben. Es gab im nahegelegen Hügelland sogar einen abgesoffenen Steinbruch, der als "Silbersee" dienen konnte! Bogen und Pfeile wurden selbst gemacht – wie sonst!? Mein Großvater hat sicher geholfen den Langbogen aus Rattan (!) herzustellen, der tatsächlich einen recht ordentlichen Tiller aufzuweisen hatte! Das weiß ich genau, denn mir selbst hat er noch in den 1970er Jahren gute Dienste geleistet! Für Pfeilschäfte nahm mein Vater 8mm Buchenholz-Dübel mit feuergehärteter Spitze und Selfnock – schwarz gedipped. Federn wurden in umständlich in den Schaft gekratzte Rillen geklebt. Aus dem Nachlaß meines Vaters besitzte ich einige dieser Schäfte heute noch!
Mein Vater ging in die Lehre als Werkzeugmacher. Und in der Firma gab es alles an Werkzeugen und Materialien was sein Herz begehrte! Während der Nachtschichten, die eigentlich Nachtwachen waren, durfte man dort auch seine eigenen Projekte verwirklichen und so entstanden in der Ausbildungszeit und auch danach, Messer UND Pfeilspitzen! Aus Federstahl geschmiedet wurden sie anschließend am Bandschleifer in Form gebracht! Die kurze Ferrule ist eine parallele Bohrung von 7mm Durchmesser. Die Spitzen sind außerordentlich gefällig, erinnern aber eher an mittelalterliche Panzerbrecher denn an moderne Jagdspitzen. Die ersten Versuche waren noch etwas kantig und zeigen relativ kurze Klingen. Später waren sie ziehmlich gleichförmig und liegen alle in einem Gewichtsbereich um 150gr. Wie dem auch sei, mein Vater besaß Ende der 1960er eine Voll-Fibreglas Recurve (? Pearson o. ? Wing) von 45#. Dazu ein paar Cedar-Pfeile mit herrlichen naturgrau gestreiften Turkey-Federn in schildform und alles ausgerüstet mit seinen eigenen Spitzen!
My heritage! Cedar arrow used by my father as described in text. Head reshaped after it's very tip broke off in steel fence post. Shaft spliced by him but later split again.    © Falk 2006 Ich erinnere mich gut daran, wie wir 1973 mit dem Hausbau beschäftigt waren und um das Grundstück ganz frisch feuerverzinkte Zaunpfosten in Zementfundamente gesetzt hatten, um später den Maschendraht daran festmachen zu können. Und einer dieser stählernen Pfosten trägt noch heute die Narbe eines Treffers – eilig mit Mennige übermalt, um den gerade umständlich angebrachten Rostschuzt einigermaßen wieder herzustellen! Was war paßiert?
Nun, von dort wo später die Terrasse sein würde, bis zum Zaunpfosten waren es vielleicht 25m. Das Gelände war noch wüst und leer und das Grundstück der letzte Bauplatz am Ortsrand, mit noch reichlich unverbautem Land zum eigentlichen Dorf. Mit anderen Worten, wir wohnten praktisch im Feld. So sah das sicher auch die Ringeltaube, die sich dick und breit an besagtem Pfosten niederließ und meinen Vater zum Griff nach dem Bogen annimierte. Man brauchte schließlich immer frische Atzung für die Vögel oder die Frettchen! ... um 20cm verfehlt – der Rest ist Geschichte und ein Loch im Zaunpfosten!
My heritage! Hunting points made by my father, late 1950th early 1960th – forged from steel, shaped on belt sander, short 7mm PF – only about 2 dz. ever produced, some thereoff exist as unfinished blanks.    © Falk 2006
Handgeschmiedete Spitzen meines Vaters, Ende 1950er – Anfang 1960er Jahre, 7mm PF, nur etwa 2 Dutzend wurden überhaupt hergestellt.

Wie die meisten Sammler achte ich vor allem auf Klebespitzen. Ein paar Screw-Ins muß man freilich auch haben – aus verschiedenen Gründen – und wenn sie nur als schlechtes Beispiel dienen. Es kann aber auch sein, daß ...
... one lucky day in 2003 I received the very FIRST Collectors-Set of SilverFlame broadheads, as gift from Markus! What a pleasant SURPRISE this was! The picture was taken by me – using the Collectors-Set No.1 ontop 500g of SILVER granules – which I happened to had at hand. It was then donated to Markus for advertising purpose and the like – to say: Thank you Markus! The reddish hue which molds the blades so nicely is caused from taking the picture at sunset and was supposed to be like that. Nothing was altered digitally here!
... eines glücklichen Tages im Jahre 2003 der Postboten klingelt und einem völlig überraschend das absolut erste Collectors-Set, das jemals von den SilverFlames herausgegeben wurde, überreicht. Mit persönlicher Widmung von Markus und als Geschenk! Ich war echt platt! Das war eine super Überraschung!

Nebenstehendes Foto habe ich kurz darauf für Markus angefertigt, denn irgendwie wollte ich mich ja bedanken. Hier liegt das besagte Collectors-Set Nr.1 auf 500g Feinsilber Schmelzperlen, die ich gerade zur Hand hatte   Der orange bis rötliche Schein im Bild, der die Klingen so schön plastisch erscheinen läßt, rührt von der eben untergehenden Sonne her, noch unterstützt durch eine rote Unterlage, und war freilich so beabsichtigt. Hier ist nichts digital geschönt! Ich habe mir schlicht Mühe gegeben und hatte gedacht, vielleicht kann er es zu zu Werbezwecken o.ä. nutzen ...!?

Nochmals:

    Falk
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Warum sammelt man Broadheads ?

Einer der Gründe ist wunderbar von Joe St.Charles in wenigen Sätzen zusammengefaßt worden und ich habe ihn darum, mit seiner Erlaubnis, als einleitendes Zitat auf dieser Seite stehen. Für den europäischen, insbesondere den dt. Bogenjäger, mit seinen wenigen bis gar keinen Jagdmöglichkeiten, ist es außerdem eine Form "den Trieb zu kanalisieren" – jedenfalls sage ich das oft von mir selbst. Zudem geht von einer Jagdspitze für viele eine besondere Fazination aus, die eher in ihrer Ästhetik als ihrem eigentlichen Verwendungszweck zu suchen ist. Es ist diese Kompromißlosigkeit in der Konstruktion wie man sie auch an einem Jagdflugzeug oder einem F1-Rennwagen vorfindet. Man(n) kann sich dem "form-follows-function" nur schwer entziehen!
Selbstverständlich muß ich die oben gemachte Aussage sofort dahingehend relativieren, als daß es eine Menge konstruktiven Müll bei Jagdspitzen gibt und gegeben hat. Ich will hier keinesfalls mißverstanden werden! Nach einem Schätzwert befragt würde ich sagen, daß bestimmt 75% aller jemals produzierten Jagdspitzen den Namen nicht verdienen und es ein Segen ist, daß sie heute nur in den Sammlungen stehen anstatt zum Einsatz zu kommen! Trotzdem – gerade hier machen sie mitunter eine sehr gute Figur als "Eyecatcher" mit besonderem "Eyeappeal" und können gar die Schmuckstücke der gesamten Collection bilden. Man denke hier etwa an den Game Tamer ("Pizza Cutter").
Das Sammeln und spätere einordnen in die sprichwörtlichen Schubladen scheint ein im menschlichen Genom stark verankertes Verhalten zu sein. Ob das nun Wurzeln, Beeren und Pilze, fossile Arten, Briefmarken, Streichholzschachteln oder Ferraries sind, das entscheiden persönliche Präferenzen und ein wenig auch der Geldbeutel. Broadheads bieten eine breite Palette an Formen. Man kann sich auf Hersteller oder besondere Typen spezialisieren, wie beim Briefmarken-Sammeln ganze "Sätze" vollständig haben wollen und regelrechte Evolutionsreihen aufstellen. Ein weites Feld!
Für mich persönlich hat neben den oben bereits erwähnten Gründen immer auch der Hintergedanke hineingespielt, auf diese Weise Konstruktionsbeispiele für meine eigenen Jagdspitzen-Projekte in die Hände zu bekommen. Wie bei vielen Bogenjägern ist der latente Wunsch vorhanden, mit dem eigenen Modell das Rad noch einmal neu zu erfinden. Gar nicht mal, um so die Konkurenz mit bisher unerreichten Leistungen zu schlagen, sondern um das ganze Paket, das eigene Equipment, auch an dieser entscheidenden Stelle selbst hergestellt zu haben.
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Woher bekommt man Broadheads ?

Dort wo die meisten Broadheads zum Einsatz kommen, dort wird man auch die meisten davon finden. Das heißt also, in Ländern in denen die Bogenjagd nie verboten wurde oder man sie später wieder zuließ. Wenn man das "normale Sammlerprofil" mit besonderem Augenmerk auf Klebespitzen (Glue-On, 5°) vorraussetzt, dann bleibt kaum mehr als der nordamerikanische und australische Kontinent als Quelle übrig. In Angebot und Diversität liegen dabei die USA weit vor allen anderen, was wohl kaum verwundert.
Der amerikanische Sammler durchstreift Flohmärkte und Nachlaßanzeigen und kann auf einen reichen Fundus hoffen, wo bereits die zweite Generation moderner Bogenjäger langsam in die Jahre kommt. Für den europäischen Sammler ist die Frage auch relativ einfach zu beantworten, denn es gibt eigentlich nur eine adäquate Quelle und die heißt: eBay. Leider leider bedeutet das, daß man sich mit der internationalen Sammlerkonkurenz in einen Preiskampf begeben muß und diesen gewöhnlich verliert. Der höhere Portokostenanteil, mit dem man von der europäischen Warte aus zwangläufig immer kalkulieren muß, ist ein weiterer großer Nachteil.
Sicher besteht auch die Möglichkeit über den Handel zu ersten Stücken zu gelangen. Preislich ist das i.d.R. aber noch teurer und das Angebot ist, zumindest in Dt., stark begrenzt und von Screw-Ins dominiert. Manche Hersteller geben spezielle Sammler-Sets heraus, mit denen man einen Teil oder gleich die ganze Modellpalette auf einmal erwerben kann, darauf sollte man achten (s. hier). Andere Sammler werden immer mal wieder überzählige Exemplare aus ihrer "Trader-Schublade" ziehen können und sind die beste Quelle für ausgesuchte Stücke. Das einzige Problem ist nur, daß sie wieder in USA, CAN, AUS oder NZ sitzen. Aber, ein paar wenige gibt es auch in AUT und GER ...
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moderne Glue-On Broadheads

Wie weiter oben schon erwähnt ist das Augenmerk der meisten Broadhead-Collector fast ausschließlich auf Glue-On Spitzen gerichtet. Viele messen Spitzen mit Gewinde keinerlei Bedeutung bei – jedenfalls keinerlei Sammlerwert. Nun, das muß jeder selbst für sich entscheiden. Ohne Frage haben die Glue-Ons meist mehr Charisma.
Derweil sind etwa 3000 unterschiedliche Typen bekannt, von denen niemand auf diesem Planeten alle zusammen hat. Allein diese Anzahl läßt viele Sammler nur besondere Zeitabschnitte, Hersteller oder Stilrichtungen als ihr Interessengebiet auswählen. Der "gemeine Europäer" kann sich derlei Luxus gewöhnlich nicht leisten und sammelt alles wessen er habhaft werden kann. Ich möchte weiter unten eine kleine Galerie einfügen, die ein paar ganz unterschiedliche Herangehensweisen aufzeigt.
Eine Sache kann man schlecht im Bild vorstellen, aber Klebespitzen kennen wir heute fast ausschließlich mit standardisiertem 5°-Innenkonus. Das war nicht immer so. Es gibt zahlreiche Beispiele aus der "Übergangsphase", in der Hersteller alle möglichen Winkel nutzten oder die Spitzen mit paralleler Ferrule daherkam. Seit den 1940er Jahren wurden die 5° dann fast überall eingehalten und setzten sich weltweit durch. Ausnahmen bestätigen die Regel und sind gesuchte Sammlerstücke.

Die folgenden Bilder sind jeweils einer besonderen Thematik zugeordnet. Nach solchen Schemata läßt sich zum einen sammeln, oder auch die Sammlung im Display ordnen.

examples for barbed Broadheads   © Falk 2007
Beispiele für barbed Broadheads

colorfull Broadheads have great eyeappeal and will sparkle in any collection   © Falk 2007
Broadheads gibt es nicht nur in nato-oliv

examples for early mechanical Broadheads   © Falk 2007
Beispiele für frühe mechanische Broadheads

some examples for different kinds of three-blade Broadheads   © Falk 2007
mehrklingige Bhds., hier unterschiedlichste Dreischneider

different Composite (made of plastics and steel) Broadheads    © Falk 2007
Beispiele für Composite-Broadheads
almost complete set of Australian Ribtek Broadheads   © Falk 2007
Beispiele für Lokal- oder Hersteller-Sätze: australische Ribteks

Skurilitäten
Shotgun-Arrowhead with 'full Missle Load'   © Falk 2008
Was zu den Besonderheiten einer Sammlung zählt sind ganz oft die Objekte, die trotz all ihrer innovativen Designs kaum je einen praktischen Nutzen hatten und darum schnell im Dunkel der Geschichte verschwanden. Eine dieser Skurilitäten ist gewiß der Shotgun-Arrowhead. Und bei all den verschieden Broadheads (s.l.) in meiner Sammlung ist es wohl dieser, über den ich die allermeisten Fragen gestellt bekomme. Es handelt sich natürlich um eine Spitze, die für die Jagd auf Flugwild gedacht war. Berichte über Erfolg und Mißerfolg der Konstruktion sind widersprüchlich; manche meinen, es soll tatsächlich funktioniert haben ...!
Shotgun-Arrowhead with 'full Missle Load'   © Falk 2008
Im Einsatz wird durch den Aluminium-Clip und ein um die Spitze gelegtes Gummiband die "Schrotladung" oder Missle Load im Tubus festgeklemmt. Im Schuß soll der Gegenwind den Aluminium-Clip dann nach hinten wegreißen, so daß die Pfeilchen freigegeben werden. Mittels Flu-Flu verschossen, bleibt alsbald der Pfeil hinter der Missle Load zurück; und die Ladung kann sich folglich ausbreiten und den Wirkbereich vergrößern. Die originalen Pfeilchen bestehen aus konisch gedrehten Stahlspitzen, auf die ein leuchtend gelber Plastikschaft aufgesteckt ist, was ihr Wiederauffinden erleichtern soll. Die Verlustrate an "Schrot-Pfeilchen" dürfte im Gelände trotzdem gegen 100% gehen.

Photo-Galerie mit persönlichen Favoriten
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veränderte (altered) Broadheads

Broadheads dienen mitunter nicht nur am Vorderende eines Pfeilschaftes. Manche Jagdspitzen sind von ihren Besitzern verändert worden, manchmal auch für die Nutzung jenseits ihres eigentlichen Einsatzwecks. Der Grund war meist der Wunsch sie noch ein klein wenig zu verbessern oder die Notwendigkeit das gegebene Material den Erfordernissen anpassen zu müssen. Diesem Thema ist eine eigene Seite gewidmet, darum bitte dem Link folgen.

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Pfelge der Sammlung

Mit diesem Punkt ist weniger das Abstauben und Einölen der Broadheads gemeint, als viel mehr ihre Dokumentation und Archivierung. Aber selbstverständlich kann man auch die rein physische Pflege hier abhandeln, warum nicht?! Also mach ich das gleich:
Von Zeit zu Zeit sollte man die Sammlung Abstauben und insbesondere die nicht rostfreien Stücke mit einem ordentlichen Waffenöl (z.B. Balistol) leicht Einölen. Für beide Arbeiten eignen sich Borstenpinsel hervorragend. Ein Ölpipette ist sehr hilfreich, um hier und da einen Tropfen Öl zu platzieren. In jedem Fall entsteht weniger Verlust und Schweinerei als mit der Öl-Sprühdose. Aufpassen, daß sich das Waffenöl auch mit der Beschriftung der Sammlung und dem originalen Finish der Broadheads verträgt.

Dokumentation und Archivierung
Hier kann man sehr unterschiedlich großen Aufwand treiben. Wer den Master Index besitzt, der kann einfach ein Häkchen in der entsprechende Spalte setzen und fertig. Aber nicht jedem wird das genügen. Dann kann man sich z.B. eine Datenbank auf dem Computer anlegen oder etwas Virus-sicherer, mit Karteikarten arbeiten, auf denen man Modell, Anzahl, Zustand, Herkunft, Anschaffungskosten usw. notiert. Beide Varianten sind gegenüber einer Lose-Blatt-Sammlungen klar im Vorteil. Aber wer sich mit Datenbanken-Programmierung auskennt, der ist vermutlich auch zu jedem Zeitpunkt in der Lage sich eine aktuelle "Traders-List" ausdrucken zu lassen. Das ist eine ganz besonders wünschenswerter Punkt, denn oft wird man von Sammlerkollegen nach eben einer solchen Liste gefragt, die alle zur Zeit zum Tausch zur Verfügung stehenden Stücke enthält. Die manuelle Pflege einer solchen Liste macht reichlich Mühe, lohnt sich aber für diejenigen, die häufig Kontakt zu anderen Sammlern haben.

Photographieren
Always picture something as measure of what is certain that most people know it's size :-) Coins are a bad choice as they don't work in other countries. Better use a ruler or as I do, a 1956th Bear Razorhead   © Falk 2007 Man sollte die eigene Sammlung von Zeit zu Zeit als ganzes photographieren, um ihren Werdegang im Bild festzuhalten. Man kann sich auch die Mühe machen jedes einzelne Stück abzulichten (digital), um die rechnergestützte Datenbank mit Bildmaterial zu versorgen. Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte und man kann damit die Beschreibung des Zustandes etc. auch gleich abhaken. Der Hintergrund vor dem die Sammlungsstücke abgelichtet werden darf nicht zu hell sein. Am besten nimmt man auch immer den selben. Roter und grüner Samt oder auch Filz sind hierfür besonders gut geeignet. Es ist sinnvoll grundsätzlich einen Maßstab mitzuphotographieren. Das kann immer ein-und-der-selbe Broadhead sein oder eine Lineal, egal. Wichtig ist, daß es sich um einen allgemein bekannten Gegenstand handelt. Insofern sind Münzen nicht sehr gut geeignet, da sie in Ländern mit anderer Währung keinen geläufigen Größenvergleich bieten. Ich nutzte in Abbildungen immer einen 1956er Bear Razorhead als Größenvergleich. Da der Razorhead so überaus verbreitet ist (war) kann jeder auch etwas damit anfangen. Eigentlich hätte ich die 1964er Version nehmen müssen, wollte ich aber nicht ...

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Beschriftung
A collection has to be well documented or it's worth nothing! I prefer the hand written descriptions over stickers. I use the same system on my wooden bows. Some sort of fat-pencil (Cajal) with a single coat (dip) of shellack. It will not run and works nice on all kinds of surfaces. It is also not effected by oil, which should be used occasionally on the broadheads themselfs   © Falk 2012 Eine Sammlung, durch die man ausschließlich selbst durchblickt, ist nichts wert! Es sollte immer gewährleistet sein, daß jedes Stück genau zugeordnet werden kann. Ich persönlich halte daher eine Beschriftung für unabdingbar. Dazu dient mir der Schaftabschnitt auf dem die Broadheads ins Regal gestellt werden. Liegt einmal eine fehlerhafte Bestimmung vor, so läßt sich das Schaftende schnell gegen ein neues austauschen. Wenn ich einen Broadhead aus der Sammlung nehme, dann liefert mir die Beschriftung alle verfügbaren Daten.
Ordentliche Naturen drucken auf selbstklebendem Papier alles fein säuberlich aus und kleben es an den Broadhead oder den Schaftstummel. Ich bevorzuge ganz klar die handschriftliche Methode. Auf Holz schreibt aber nicht jeder Stift zufriedenstellend und schon gar nicht verlauffrei. Wenn man gelegentliches Einölen auch noch mitbedenkt, dann bleibt nicht viel. Ich nutzte die gleiche Methode, wie bei der Beschriftung meiner Bogen. Fettstift unter Schellack! Ersterer verläuft nicht auf unbehandeltem Holz. Er haftet auch sonst auf allen Materialien und ist bei vorsichtiger Anwendung (hier Tauchen) beständig gegen Schellack. Zum Tauchen in Schellack fasse ich den Schaftabschnitt mit einer Krallenpinzette aus dem Chirurgen-Besteck-Kasten. Dann wird das Ende kurz in einen alten Stifthalter gestellt. Der Schellack ist ruckzuck trocken und neue Sammlungstücke können bei mir innerhalb von Minuten ihren Platz im Regal einnehmen.
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Anekdoten und Besonderheiten

"Welcher Broadhead ist bisher am weitesten
  von allen geflogen? Na, wer weiß das?!"


Diese Frage stelle ich immer wieder gern in gemütlicher Runde und nur wenige dt. Sammler/Interessierte wissen die richtige Antwort, die natürlich lauten muß:

   "... ein Bear Razorhead ..."

... denn davon ist einer an Bord der Kommandokapsel "Casper" während der Apollo-16 Mission bis zum Mond geflogen – und wieder zurück!

Fred Bear hatte eine publikumswirksame Verbindung zur Raumfahrt. Zu seinen Bekannten gehörten nicht nur "virtuelle" Raumfahrer wie "Captain Kirk" (William Shatner), selbst Bogenjäger und Gründungsmitglied des "Fred Bear Sports Club" (!), sondern eben auch "echte" Austronauten, wie dieses schöne Beispiel zeigt:

    Shuttle Astronaut Joe Engle kommt auf einen kurzen Besuch im Bear Jagdcamp 'Grousehaven' vorbei :-)

Als alter "Spotter" würde ich das hier, trotz schlechter Bildqualität, sofort als F-5 "Tiger" ansprechen bzw. deren NASA-Trainer-Version T-38 "Talon".

Ich finde es schon recht beachtlich, daß man bei der NASA damals zugestimmt hat und einen Razorhead tatsächlich bis zum Mond mitnahm*. Wenn es auch nur 115gr sind, die verglichen mit der Startmasse der Saturn-V wirklich nicht auffallen, so bedeuten sie doch ein eigentlich unnötiges Gewicht, das schließlich von der Nutzlast abging und das man schlicht hätte einsparen können. Aber auch die Kosten für einen kleinen privaten Überflug im Kampfjet sind nicht ohne ...! Joe Engle ist übrigens auch eines der zehn Gründungsmitglieder des Fred Bear Sports Club (FBSC). Auch Jim Buchli und Ellison Onizuka († Challanger-Explosion, 1986), die mit der Discovery 1985 wiederum einen Razorhead mit um die Erde nahmen, sind/waren Mitglieder im FBSC.

In der Literatur findet man übrigens widersprüchliche Angaben zum Mondflug des Razorhead. Eine der wenigen Stellen an denen überhaupt davon berichtet wird ist CONRADS (2003: 46). Leider irrt Conrads sich in jedem Fall in seiner Beschreibung, denn weder stimmt bei ihm das Datum (non! 1974), noch die Namen der beteiligten Astronauten (non! Engle, Slayton). Das ist etwas bedauerlich, denn sein Buch gehört sonst zu den wirklich empfehlenswerten Neuerscheinungen der letzten Jahre.


*   Naja, wir wissen ja mittlerweile alle, daß sie die Mondlandung in irgend einem Hollywood-Studio gedreht haben – nicht wahr?! Da konnten sie also ruhig so tun als ob ...  
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Literatur über Pfeilspitzen

Über prähistorische Pfeil- und/oder Atlatl-Spitzen sind einige Bücher verfügbar. Bei "Sammel-Führern" ist die Aufmachung manchmal ähnlich dem "Michelin" der Briefmarken-Sammler und es werden mitunter sogar Preise gelistet. Da freilich jede Steinspitze ein Unikat ist, kann man bei den Abbildungen höchstens von Vergleichsobjekten sprechen. Auch wenn ein "Bestimmen" an Hand solcher "Führer" selten möglich ist, so geben sie wohl einen Überblick über das Spektrum dessen, was der Sammler zu finden hoffen darf. Artefakte der nordamerikanischen Indianer sind stellenweise häufig, werden gehandelt und bilden die Grundlage vieler solcher Sammlungen. Eine fleißige Knapper-Szene liefert laufend Nachschub an "authentischen" Stücken. Es gibt Bücher über (Flint-) Knapping. Ich besitze keines und kann darum keines vorstellen. Wer aber diese Kunst nicht (mehr) beherrscht, der sollte sich vielleicht einmal mit dem Gedanken beschäftigen?! Wissen wir doch: der übernächste Weltkrieg wird wieder mit Steinwerkzeugen geführt!
Auch bei uns finden sich häufiger Steinspitzen und Abschläge, allerdings ist durch die hierzulande meist üppige Flora die Fundhäufigkeit gegenüber ariden Gebieten andernorts sehr viel geringer. Spezielle Sammler-Literatur dazu ist mir unbekannt. Hier noch Anmerkungen zur Datierung von Artefakten.

Der historisch interessierte kann sicher die Sammlungs-Kataloge der Museen durchblättern und vielleicht den einen oder anderen Artikel dazu in geschichtlichen oder archäologischen Publikationen auftreiben. Vielleicht gibt es Monographien darüber, ich weiß es nicht.

Nur wenige Bücher beschäftigen sich mit dem Sammeln von Pfeilspitzen und noch weniger mit dem Sammeln von Broadheads im hier gemeinten Sinn. Der ABCC gibt periodisch einen Newsletter für seine Mitglieder heraus, der den Überblick über die "Jagdspitzen der Welt" herzustellen versucht. Ich kann nichts genaues dazu sagen, denn ich bekomme diesen Newsletter nicht.
Man muß die Bücher von Wade Phillips vor allen anderen herausstellen. In einzigartiger Weise wird dort in Wort und Bild nahezu jede innerhalb der letzten 130 Jahre zum Zwecke der Jagd produzierte Pfeilspitze der westlichen Hemisphäre vorgestellt. Die Bilder sind jeweils in Originalgröße und erleichtern so das Ansprechen der eigenen Stücke. Eine Einschränkung muß allerdings gemacht werden: Bis auf wenige historisch bedeutsame Ausnahmen werden ausschließlich Klebespitzen behandelt! Ein Buch über Screw-In Broadheads gibt es nicht und wird es vermutlich nie geben, weil niemanden da ist, der sich ausgiebig genug damit auseinandersetzt. Ein Buch über Fisch-Spitzen ist kürzlich von Phillips erschienen.

Im nachfolgenden Verzeichnis finden sich einige Werke, die speziell dem Sammler zu empfehlen sind. Solche in [eckigen Klammern] haben wenigstens ein paar interessante Seiten zum Thema. Wie immer sind es ausschließlich in meinem Besitz befindliche und von mir gelesene Bücher, Zeitschriften oder Artikel (siehe dazu auch das Gesamtverzeichnis).
    1. [CONRADS, T.J. (2003): The Traditional Bowhunter's Handbook. – 363 p., figs.; Boise, ID (Trad. Bowh. Mag.).]
    2. HOTHEM, L. (1983): Arrowheads & Projectile Points. – 223 p., figs.; Paducah, KT (Collector Books).
    3. [JAMES, M.R. (1985): Successful Bowhunting. – 239 p., figs.; New York (Outdoor Life).]
    4. [KITTREDGE, D. (1962): Archer's Bible. – 164 p., figs.; Altadena (Kittredge Bow Hut).]
    5. [ LEWIS, J. (1984): Archery Equipment Illustrated. – 256 p., figs.; Northfield, Illinois (DBI Books). ]
    6. PARKER, G. (1993): Steel Points. – in HAMM, J. (Ed.): The Traditional Bowyers Bible  Volume Two. – (Ed. 2000) 318 p., figs.; New York (Lyons Press).
    7. PARKER, G. (2004): Stahlspitzen. – in HAMM, J. (Ed.): Die Bibel des Traditionellen Bogenbaus   Band 2. – 356 S., Abb.; Ludwigshafen (Hörnig).
    8. PHILLIPS, W.C. (2003): Broadheads 1871–1971. – 299 p., figs.; Boys Town, NE (Phillips).
    9. PHILLIPS, W.C. (2004): Broadheads 1871–1971. – 444 p., figs.; Boys Town, NE (Phillips).
    10. PHILLIPS, W.C. (2005): Broadheads 1972–2002. – 105 p., figs.; Boys Town, NE (Phillips).
    11. PHILLIPS, W.C. (2005): Master Index for Broadheads 1871–2002. – 26 p., figs.; Boys Town, NE (Phillips).
    12. PHILLIPS, W.C. (2007): Broadheads 1972–2007. – 113 p., figs.; Boys Town, NE (Phillips).
    13. ST.CHARLES, J.R. (1991): A Compendium of Broadhead Advertisements and Patents. – 78 p., figs.; manuscript (St.Charles).
    14. STODIEK, U. & PAULSEN, H. (1996): "Mit dem Pfeil, dem Bogen ...". – Archäol. Mittlg. NW-Dt. Beiheft 16, 69 S., 74 Abb.; (Isensee).
    15. WALLENTINE, D. (1987): Making Arrows the old Way. – 28 p., 36 figs.; Liberty, UT (Eagle's View).
    16. WISE, L. (1989): Tuning your Broadheads. – 114 p., 86 figs.; Mequon, WI (Target Communications Corp.).
Von den in den USA hergestellten Broadheads wurden viele patentiert. Die US-Patent-Datenbank ist eine erstklassige Quelle für technische Abbildungen und Konstruktionszeichnungen. Die Patentnummer sollte man zur Hand haben ... und man verschone mich mit Anfragen, wie man sich dort zurecht findet!