Afrika 2005 – Planung, Erfahrungen, Berichte


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... ein Breitmaulnashorn auf 8m Entfernung ist ein unvergessliches Erlebnis!   © Falk 2004

Da ich das Glück habe mit einem Schatz verheiratet zu sein, darf ich in diesem Jahr wieder nach Südafrika! Ganz besonders froh bin ich aber, daß mich "mein PH" dazu EINGELADEN hat! Es zahlt sich also hin und wieder doch noch einmal aus, wenn man sich anständig zu benehmen weiß ... und da bin ich jetzt auch ein klein wenig stolz drauf!

Im letzen Jahr (2004) sah meine Ausrüstung für Südafrika folgendermaßen aus:
Als Bogen war wieder mein alter Bear Custom Kodiak T/D im Einsatz; jetzt mit 60" WA aus den 1980er Jahren (70#@28"). Geschossen habe ich Aluschäfte Easton XX75 "Camo Hunter" 2317, (29.5") mit SilverFlame 165-0 (Nullserie=160gr) bestückt. Drei Naturfedern, 11cm lang und mit relativ hohem Profil, so wie ich sie seit Jahren selbst schneide. Mein Schaftgewicht lag bei 608gr.
Für 2005 habe ich mir vorgenommen wieder mit Holzschäften loszuziehen! Ich schieße lieber mit Holz und darum am Ende auch irgendwie besser. Außerdem möchte ich wieder weg von dem Gedanken, alles müßte perfekt sein – da kann ich es ja lieber gleich lassen ...! Und schlußendlich möchte ich einen schwereren Schaft schießen! Zum "Rumstochern" nehme ich trotzdem noch einige alte Gordon Glashafts mit, die immer sehr gut bei mir geflogen sind. Folgende Planungen sind im stadium nascendi:


  • Custom Kodiak T/D, 60", 70#
  • Birkenschäfte: 11/32", 29.5", 80-85#
  • befiedert mit 3x Saubuckel 5.5", right helical
  • Grizzly 160gr
  • Journeyman 160gr
  • Wolverine 160gr (straight edge)
  • Wolverine 130gr (concave edge)
  • Ribtek 160gr
  • 1964er Razorhead
  • Gordon Glashafts K75, 29.5"
  • Cloverleaf Birdpoint 150gr
  • Judo 135gr
  • Adams Spear Point 125gr

Mein jagdliches Hauptinteresse wird jetzt auf den Warzenschweinen liegen. Ich werde ein Bogenbauseminar für ortsansässige Berufsjäger abhalten, die ich im letzten Jahr mit der "traditionellen Schiene" infizieren konnte. Dann werden ich zusammen mit meinem Freund und PH in seiner jungen Customknife-Schmiede noch ein paar Messer bauen! Wir werden Whisky saufen und uns mit Kudu, Impala, Blesbok und Francolins vollstopfen! Einziger Nachteil: es wird schon sehr heiß sein! Keine -3 °C am morgen, wo man sich überhaupt nicht aus dem warmen Bett traut, weil freilich in der nicht isolierten Hütte allerhöchstens noch 5 °C herrschen. Nein! Wenigstens 20 °C während der Nacht und 35 °C am Tag – Tendenz steigend (s. Klimadaten)!
    Giraffenbulle 3-D   © Falk 2004
    Giraffenbulle  3-D picture, © Falk 2004  (linkes Auge: rot – rechtes Auge: cyan)

Seit über 20 Jahren schieße ich nun Cedar; da sie aber in meinem Spine gar nicht mehr zu bekommen ist – jedenfalls nicht in 11/32", und zudem vom spezifischen Gewicht her relativ leicht ist, mußte Ersatz gefunden werden. Ich habe mich für Birken-Schäfte der Fa. Whitewood entschieden und die machen mir bisher einen tadellosen Eindruck! Sie sind sauber in der Oberfläche und es ist kaum einer unter meinen 130 Stück, der gerichtet werden müßte! Das Holz ist sehr homogen, es gibt kein Ausreißen der Faser oder gar eine Separation der Jahresringe. Die Gewichtstoleranzen zwischen den Schäften sind geringer, als man das von anderen Materialien her kennt (z.B. Cedar, Northern Pine). Mit 150-160gr Broadheads bestückt liegt das Gesamtgewicht fertiger Pfeile um 670gr – perfekt – denn genau da wollte ich hin!

Warzenkeiler in perfekter Schußposition  © Falk 2004 ... imposanter Warzenkeiler, der mir 2004 trotz mehrfacher Begegnung auf unter 30m keine wirkliche Chance gab!  © Falk 2004

Jede Gelegenheit die dortige Fauna und Flora in ihrer Gesamtheit zu studieren werde ich wieder wahrnehmen, das verlangt einfach der Wissenschaftler in mir! Ganz besonders auf die zu dieser Jahreszeit stärker aktiven Reptilien bin ich schon gespannt. Gut möglich, das ich in self defense zu einem Mamba-Backing für den nächsten LB komme ...
Aber wer ist schon mit der ganzen "Beifauna" in Afrika vertraut, wenn er sich nicht seit 20 Jahren wenigstens 4 Wochen im Jahr ebenda aufhält? Um nicht dumm zu sterben sollte man sich schon lange VOR der Abreise mit passender Literatur versorgen, sie studieren und sie am Ansitz oder während der Pirschfahrten ZUR HAND nehmen. Ein durchaus empfehlenswertes Buch für einen Überblick auf ausgedehnten Exkursionen im südlichen Afrika ist:

Literatur:
      HUNTER, L., RHIND, S. & ANDREW, D. (2002): Watching Wildlife in Southern Africa. – 349 p., figs.; Melbourne, Oakland, London, Paris (Lonley Planet).
Das Taschenbuch bietet eine Kombination aus Reiseführer und Bestimmungsbuch. Grundlegende Unterschiede der verschiedenen Habitate werden erläutert, Nationalparks vorgestellt und ausgewählte Punkte für die Beobachtung besonderer Spezies vorgeschlagen. Bei der Größe des bearbeiteten Gebietes (süd. des 10° S) und der Vielzahl an Arten bleibt nicht viel Raum für erschöpfende Hintergrundinformationen, aber man erhält doch einen Überblick und steht nicht völlig im Dunkeln da. Für den Spezialisten (Ornithologen, Herpetologen, Entomolgen etc. etc.) ist es freilich nicht ausreichend. Um sich auf die bogenjagdlichen Gegebenheiten vorzubereiten gibt es meines Wissens nichts besseres als:
      CHENEY, C.S. (2000): Bowhunt Africa. – Vol. I-III
Wer etwas nicht schon vorher wußte, hier findet er es! Das Werk ist mit außerordentlicher Sachkenntnis ob der Verhältnisse vor Ort als auch der technischen und taktischen Details vom traditionellen bis hin zum hightech Bereich geschrieben. Absolut empfehlenswert!




Was kostet der Spaß?   Ich möchte das einmal beispielhaft und überschlagsweise für einen 10-tägigen Aufenthalt vorrechnen:
Die Pauschale pro Jagdtag in der obigen Zusammenstellung beinhaltet die Unterbringung, Verpflegung, Getränke und jagdliche Betreuung vor Ort. Insgesamt ist es das absolute Minimum an Kosten, auf die man sich einzustellen hat! Tagespauschalen und Abschußprämien variieren bis hin zum dreifachen der hier angegebenen Preise (ohne Big Five). Sollten mehrere Abschüsse und Präparate dazu kommen, so hat man wiederum schnell die doppelte oder dreifache Menge an Geld einzuplanen. Man sieht wie groß der Anteil der Trophäenpräparation und besonders deren Versand am Gesamtvolumen der Kosten werden kann. Wer sich entschließt außer ein paar Erinnerungsphotos nichts von seiner Beute mit nach Hause zu nehmen, der fährt selbstverständlich deutlich günstiger. Gar kein Problem, für die eingesparten Überführungskosten sich ein neues Flugticket zu kaufen ...